Kinderschützenfest in Üfte und Overbeck
Über den Brauch des Kinderschützenfestes in Üfte und Overbeck berichtet Gisela Triptrap (Wessels) in der Chronik:
„Nach Ausführungen von Franziska Breil, eine geborene Rittmann aus Overbeck, wurde das erste Kinderschützenfest im September 1925 auf dem Hof Brüggemann gefeiert. Der Üfter Volksschullehrer Grunewald hat es gegen den anfänglichen Wiederstand der Eltern eingeführt.
Aus einer Runkelrübe war ein Vogel gebastelt worden, auf den mit Steinen geworfen wurde. Heinrich Rittmann aus Üfte konnte am besten zielen. Als der Runkelvogel von der Stange fiel, war er der 1. König und wählte sich Franziska Rittmann zur Königin. Der König und die Königin bekamen eine große Tafel Schokolade, die beiden Ehrendamen und -herren eine kleine.
Beim Umzug durfte das Königspaar in einem Bollerwagen sitzen, der von den großen Jungen gezogen wurde. Die Fahrt ging über die Overbecker- und Westricherstraße, den Loofkampweg, über Ribbekamps Hof und zurück über den holprigen Feldweg in Richtung Brüggemann. Dabei geriet der Bollerwagen in eine tiefe Furche und fiel um. Das muss lustig ausgesehen haben, denn Hermann Möllmann, der später als Viehhändler bekannt wurde, lachte und sagte: „Dat süht ut, es wenn son´n Schwienken an de Ledder häng.“
In den folgenden Jahren trugen König und Königin selbstgebastelte Kronen und Ketten. Die Königskette wurde jährlich um eine Plakette mit den Initialen von König und Königin ergänzt. Ab dem Jahr 1984 wurden die Namen voll ausgeschrieben. Zu den Plaketten haben sich die jungen Könige ganz offensichtlich Gedanken gemacht. Als das Thema „Baumsterben“ aktuell wurde, hat ein König dieses Symbol gewählt. Einem Firmling war die Taube ein wichtiges Zeichen. Die ausgesägten Herzen lassen vermuten, dass der jeweilige König gerade verliebt war.
1989 bekamen König und Königin neue Kronen, hergestellt aus Goldpappe mit goldenen Perlen.“
Die Kinder legen großen Wert darauf, ihr Fest selbst organisieren zu können! Das Kinderschützenfest wird anfang September gefeiert, entweder beim König oder bei der Königin.